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Building Information Modelling (BIM) - Zusammenarbeit nach der BIM-Methodik

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Die Building Information Modeling (BIM)-Methodik revolutioniert die Art und Weise, wie Bauprojekte geplant, ausgeführt und verwaltet werden. Im Kern dieser Methode steht die Erstellung eines digitalen Modells des Bauwerks, das alle relevanten Informationen während des gesamten Lebenszyklus des Projekts enthält.

Ein wichtiger Aspekt der BIM-Methodik ist die Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten. Um eine reibungslose und effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten, ist es notwendig, die Klassenstruktur und Nomenklatur zu definieren. Dies schafft eine gemeinsame Sprache für alle Beteiligten und stellt sicher, dass alle mit den gleichen Informationen arbeiten.

Arten der BIM-Methode

Die BIM-Methodik kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, abhängig vom Grad der Zusammenarbeit, der geometrischen Detailierung und der Menge an alphanumerischen Informationen. Im Folgenden werden die zwei wichtigsten Unterscheidungen näher erläutert:

Little BIM vs. Big BIM

  • Little BIM beschreibt vereinfacht die reine interne Nutzung aller Mehrwerte, die durch die 3D-Planung entstehen. Der Plan wird nicht mehr als Modellform an andere Planer oder Planungsbeteiligte wie Bauingenieure und TGA-Planer weitergeben. Das hat zur Folge, dass die Kombination von Teilmodellen aus verschiedenen Disziplinen keinen Synergieeffekt hervorbringt. Jeder Planer vergleicht intern manuell nach klassischem Vorbild die Planungsänderungen. Da dieses Konzept die logische Konsequenz jedes Einstiegs in die BIM-Methode ist, kann es derzeit als die gängigste Wahl im Marktumfeld bezeichnet werden, insbesondere weil es in einem homogenen Umfeld gesteuert und umgesetzt werden kann
     
  • Gegenüber der vorherigen Methode wird bei Big BIM der wesentliche Vorteil des Austausches verschiedener technischer Modelle zur Analyse- und Koordinationszwecken genutzt. Das bedeutet, dass der Austauschzeitraum und die Zuständigkeit im Zeitraum vor und nach dem Datenaustausch festgelegt werden, sofern nicht in Echtzeit an einem gemeinsamen, aus den jeweiligen Modell zusammengeführten Gesamtmodell über einen Server gearbeitet wird. Im letzteren Fall müssen auch der Prozess und die Berechtigungen entsprechend definiert werden, um den Verarbeitungsprozess aufzubauen. Im Vergleich zur ersten Variante ist diese Art der Projektanpassung derzeit weniger vertreten daher haben die folgenden Punkte einen wesentlichen Einfluss auf die BIG BIM Projektstruktur

Closed BIM vs. Open BIM

  • Closed BIM beschreibt, dass alle an der Planung beteiligten Personen dieselbe Software verwenden. Der Datenaustausch erfolgt über das entsprechende proprietäre Format. Da keine unmittelbaren Systembrüche notwendig sind, wirkt diese Methode erstmal als reibungsärmer. Fernab der Vermeidung aller Probleme, die in Zusammenhang mit der Interoperabilität unterschiedlicher Datenexporte stehen. Ist auch hier der wesentlichere Teil, die gemeinsame Koordination und Abstimmung über Form und Informationsgehalt unabdingbar
     
  • Open BIM hingegen setzt auf die freie Wahl des Planers in Hinblick auf die von ihm gewählte Software unter Verwendung des International Finance Corporation (IFC) Datenaustauschformats. In diesem Fall ist der Informationsgehalt und die Form je Austauschzyklus anhand der IFC-Version und der entsprechenden Model View Definition erläutert. Jeder Planer muss sicherstellen, dass seine Plandaten dem Export in das IFC-Format, der geforderten Struktur und Informationsdichte entsprechen. Im gesamten Projekt sollten nur zertifizierte Versionen von IFC-Dokumenten Verwendung finden, damit alle Planer den gleichen Dokumentstatus generieren können. Abgesehen davon, dass jeder Planer die ihm vertrauten Werkzeuge nutzen kann, besteht ein großer Vorteil darin, dass weder der Wettbewerb verzerrt wird, noch dass ein möglicher Bieterkreis mit Blick auf die Ausführung späterer Leistungsphasen eingeschränkt wird

 

Grafik BIM Zusammenarbeit
Das Diagramm zeigt die verschiedenen BIM-Arten.

 

Zusammenhang der BIM-Arten

Die Wahl der richtigen BIM-Art ist entscheidend für den Erfolg eines Projekts. In der Abbildung oben sind die verschiedenen BIM-Arten in einem Diagramm zusammengefasst.

Es ist wichtig zu beachten, dass es nicht den einen "richtigen" BIM-Ansatz gibt. Die beste Wahl hängt von den spezifischen Anforderungen des Projekts, den Beteiligten und den verfügbaren Ressourcen ab.

  • Little closedBIM: Der Anwender nutzt das virtuelle Gebäudemodell im internen Umfeld, um in seiner eigenen Disziplin (Architekt, Bauunternehmen, FM) zu arbeiten. Er nutzt in diesem Bereich die BIM-Methode, teilt diese Daten jedoch nicht mit anderen Projektbeteiligten. Hinzu kommt ein einheitliches proprietäres Softwareumfeld. Diese Methode kann als kleines geschlossenes BIM bezeichnet werden
     
  • Little openBIM: Es wird grundsätzlich wie bei Little closedBIM gearbeitet, jedoch werden die erstellten Gebäudemodelldaten für einzelne Disziplin mit unterschiedlichen Softwarefamilien bearbeitet. Das Softwareumfeld ist in diesem Fall dennoch einheitlich und proprietär, jedoch sind Konventionen für den Datenaustausch (mit dem zweiten Beteiligten) zu beachten. Es sollte in einem neutralen Austauschformat (IFC) zur Verfügung gestellt werden. Diese Methode kann als kleines offenes BIM bezeichnet werden
     
  • BIG closedBIM: Die Anwender nutzen virtuelle Gebäudemodelle für interdisziplinäres Arbeiten im Rahmen eines internen und vereinbarten BIM Kollaborationsvertrages. Interne Gebäudemodelle werden in einem regelmäßigen Zyklus zu einem Gesamtkoordinationsmodell zusammengeführt, dies findet jedoch in einem Anwendungsumfeld statt. Das Softwareumfeld ist wie bei Little closedBIM auch einheitlich und proprietär. Diese Methode kann als großes geschlossenes BIM bezeichnet werden
     
  • BIG openBIM: Innerhalb unterschiedlicher Fachdisziplinen arbeiten Anwender mit virtuellen Gebäudemodellen sowohl intern als auch in einer vertraglich koordinierten Kollaboration gemeinsam mit der BIM-Methode. Disziplinäre Gebäudemodelle werden mit verschiedenen Softwareanwendungen erstellt. In diesem Fall ist die Softwareumgebung in der Regel nicht homogen, sodass Kommunikationsvereinbarungen mit unterschiedlichen Beteiligten getroffen werden müssen. Daten werden in einem gemeinsamen einzigen Entwurfsmodell gesammelt. Im Idealfall sollten Mitarbeiter aus verschiedenen Disziplinen gleichzeitig auf ein zentrales einheitliches Konstruktionsmodell zugreifen können. Diese Methode kann als großes offenes BIM bezeichnet werden

Fazit

Die BIM-Methodik bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Bauwesen. Durch die Definition der Klassenstruktur und Nomenklatur sowie die Auswahl der geeigneten BIM-Art können Projektteams eine effiziente und effektive Zusammenarbeit erreichen, was zu verbesserten Projektergebnissen führt.

Autor: Marvin von Holten

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